Schubladendenken, unbewusste Vorurteile und Denkfallen – wir alle kennen das. Diese Verhaltensweisen sind Teil unseres Lebens und erlauben uns im Alltag, schnelle Entscheidungen zu treffen und rasch auf neue Situationen zu reagieren. Im Arbeitskontext können vorauseilende Urteile aber zu einem Umfeld führen, in dem Personen benachteiligt werden und das persönliche Potential nicht entfalten können.
Diversität ist der Grundstein für einen inklusiven Umgang in der Arbeitswelt. Unbewusste Vorurteile gelten als eine der größten Barrieren für mehr Vielfalt in Unternehmen. Nur wenn jede*r sich dieser Denkmuster bewusst wird, können wir ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem verschiedene Perspektiven, Meinungen und Ideen Gehör finden. Eine solche Vielfalt gilt zudem als wesentlicher Wirtschafts- und Erfolgsfaktor für innovative Organisation.
„Was habe ich mit Vorurteilen, Diversität & Inklusion zu tun? Betrifft mich das überhaupt?“
Vor kurzem haben einige unserer Kolleg*innen an einem Workshop mit dem Titel „Bias und inklusives Verhalten“ teilgenommen. Manfred Wondrak von factor-D Diversity Consulting hat durch den Nachmittag geleitet und viele Einblicke in die Welt der inklusiven Kultur, der unbewussten Vorurteile (engl. „unconscious biases“) und Strategien gegen diese Biases gegeben.
„Ein weltweit agierendes Unternehmen ist doch automatisch divers, oder?“
Bei Greiner arbeiten 11.494 Mitarbeiter*innen mit verschiedensten Persönlichkeiten, Nationalitäten und Weltanschauungen – das allein impliziert noch keine diverse und inklusive Kultur. Der Begriff Diversity meint, dass sozialen und persönlichen Unterschieden mit Respekt und Wertschätzung begegnet wird. In der Zusammenarbeit werden Differenzen sichtbar und auch akzeptiert. Dieses Verhalten fängt auf der persönlichen Ebene bei jedem und jeder selbst an.
„Wir müssen einander zuhören und voneinander lernen. Nur so können wir uns weiterentwickeln. Schlussendlich bedeutet Inklusion auch Wertschätzung.“
„Meine Meinung traue ich mich in gemeinsamen Meetings oft nicht sagen, weil sie sich oft von der meiner Kolleg*innen unterscheidet.“
Im Workshop mit Manfred Wondrak wurden verschiedene unbewusste Vorurteile vorgestellt. Kategorisierung, selbsterfüllende Prophezeiung und Konformitätsdruck sind einige Beispiele der mehr als 170 unterscheidbaren Biases. Vorurteile anzusprechen und Meetings inklusiv abzuhalten sind nur die ersten Schritte zu einer inklusiven Kultur. Langfristige Strategien zur Reduzierung dieses Schubladendenkens sind umso wichtiger. Die Gestaltung von Unternehmensstruktur und -prozessen und das persönliche Bewusstsein können zu mehr Chancengleichheit und Inklusion beitragen. Persönliche Weiterbildung ist daher unerlässlich.
Mehr zum Thema? Hören Sie rein in unsere Podcast Episode „Diversity for Future“ mit Ana-Cristina Grohnert.