Verfasser*in: Greiner AG

Interview mit Ina Plank: Warum ist Nachhaltigkeitsreporting wichtig?

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Daten sind auch im Nachhaltigkeitsbereich die Basis für alle strategischen Entscheidungen und operativen Maßnahmen. Denn: Um uns verbessern zu können, müssen wir unsere Performance messen. Und genau hier ist Ina Plank als Expert Sustainability Reporting beruflich zu Hause.

Ina Plank (geb. Adams) ist seit Dezember 2021 als Expert Sustainability Reporting die „Hüterin der Daten“ im Greiner AG Nachhaltigkeitsteam. Sie kümmert sich um alle nicht-finanziellen Kennzahlen und sorgt somit dafür, dass wir genau wissen, wo wir in der Nachhaltigkeit stehen.

Wenn sie sich nicht gerade Zahlen widmet, steht sie im Greiner-Trikot an der Startlinie unserer gesponserten Laufevents oder ist als Mitglied der Greiner Eisbären beim Eisbaden in der Krems dabei.

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Ina, wie würdest du jemandem deinen Job erklären, der von Reporting und Nachhaltigkeit keine Ahnung hat? 
Das passiert mir tatsächlich sehr oft und ist gar nicht so einfach. Ich sage gerne, dass es im Prinzip so ähnlich ist wie die Berichterstattung von finanziellen Kennzahlen, nur dass ich mich statt mit Umsatz und Kosten eben mit Stromverbräuchen und Recyclingquoten beschäftige. Am Ende geht es bei beiden Bereichen um die Aufbereitung und Analyse von Zahlen, die dem Unternehmen dabei helfen sollen, seine Ziele zu messen und dadurch besser steuern zu können.

In deinem LinkedIn-Profil schreibst du, dass du deine Liebe zu Daten und zum Reporting nutzt, um die Nachhaltigkeit voranzutreiben. Wie genau können Daten es schaffen, uns als Greiner nachhaltiger zu machen? 
Bei der Nachhaltigkeit ist es wie mit allen anderen Themenbereichen: “Only what gets measured gets done”. Das bedeutet, dass eine regelmäßige Kontrolle des Fortschritts uns dabei hilft, den Fokus auf den wesentlichen Zielen zu behalten. Ohne die Erhebung von Nachhaltigkeitskennzahlen wäre es Greiner nicht möglich, zu identifizieren, wo bei uns die größten Verbesserungspotenziale liegen und welche Maßnahmen uns zur Erreichung unserer Ziele am besten vorantreiben. Dazu gehört neben der reinen Erhebung von Daten in einer guten Qualität auch die Bereitstellung dieser Informationen in einer Art und Weise, dass sie leicht interpretiert werden können.

Warum sind Nachhaltigkeitskennzahlen genauso wichtig wie Finanzkennzahlen, wenn es um die Steuerung eines Unternehmens geht? Welche Erkenntnisse können sie liefern, die über finanzielle Aspekte hinausgehen? 
Meiner Meinung nach hat jedes Unternehmen eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, in der es tätig ist. Nachhaltigkeitskennzahlen helfen dabei, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Die stellen die Basis für einen Dialog mit wichtigen Interessensgruppen her. Wie auch bei vielen anderen Unternehmen zeichnet sich bei Greiner bereits der Trend ab, dass die zukünftige Entwicklung der Finanzkennzahlen – und damit der Unternehmenserfolg – erheblich von der Nachhaltigkeitsperformance abhängt. Beispielsweise ist für viele Kund:innen unser nachhaltiges Handeln eine ausschlaggebende Entscheidungsgrundlage dafür, ob sie Aufträge an uns vergeben. Ich bin überzeugt davon, dass Unternehmen, die nicht nachhaltig agieren bzw. ihre Nachhaltigkeit nicht durch Kennzahlen belegen können, langfristig keine Daseinsberechtigung mehr haben werden. Außerdem helfen Nachhaltigkeitskennzahlen bei der langfristigen Planung und strategischen Ausrichtung, da sie aufzeigen, wie gut ein Unternehmen für zukünftige Herausforderungen gerüstet ist.

„Die zukünftige Entwicklung unserer Finanzkennzahlen wird erheblich von unserer Nachhaltigkeitsperformance abhängen, weil immer mehr wichtige Stakeholder:innen auch sehen wollen, dass wir unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrnehmen. Unsere Kund:innen fordern Nachhaltigkeit!“

Ina Plank, Expert Sustainability Reporting, Greiner AG

Inwiefern können Nachhaltigkeitskennzahlen das Vertrauen der Stakeholder:innen stärken und die Beziehungen zu Kund:innen, Investor:innen und der Öffentlichkeit verbessern? Welche Bedeutung haben sie für die Unternehmensreputation? 
Indem sie zeigen, wie das Unternehmen ethische Praktiken, Umweltschutz und soziale Verantwortung in seine Geschäftsstrategie einbezieht, schaffen Nachhaltigkeitskennzahlen eine Grundlage für Glaubwürdigkeit und Integrität. Nachhaltigkeitskennzahlen sind ein Schlüsselelement für den Aufbau einer positiven Unternehmensreputation und die Stärkung von Beziehungen zu verschiedenen Stakeholder:innen-Gruppen. Auch nicht unwesentlich ist die Wirkung der Nachhaltigkeitsaktivitäten auf das Employer Branding. Insbesondere der jüngeren Generation ist es enorm wichtig, für einen Arbeitgeber tätig zu sein, der auch die persönlichen Werte widerspiegelt.

Inwiefern sind die bevorstehenden neuen Regelungen der EU zum Nachhaltigkeitsreporting (CSRD) in deinem beruflichen Alltag ein Thema? 
Die neuen Regelungen spielen eine ganz wesentliche Rolle in der Ausgestaltung meiner Arbeit. Zum einen kommen da wirklich sehr umfangreiche Vorgaben auf die betroffenen Unternehmen zu, die es bis 2025 zu bewältigen gilt. Wir müssen hier insbesondere an der Auditierbarkeit unserer Reportingprozesse und an der Ausweitung der Datenerfassung arbeiten. Zum anderen hilft die CSRD mir dabei, die Relevanz des nichtfinanziellen Reportings gegenüber den Kolleg:innen zu argumentieren.

Was waren deine Highlights in deinen fast zwei Jahren bei Greiner? Und was ist für dich beruflich die stressigste Zeit im Jahr? 
Mein Highlight war die Einführung einer neuen Software für die Erhebung der Kennzahlen. Es war das erste Projekt in dieser Größenordnung, das ich in meiner beruflichen Laufbahn leiten durfte. Die arbeitsintensiven Wochen vor dem Go-Live wurden mit zahlreichem positiven Feedback belohnt, und es ist toll zu sehen, wie die eigene Arbeit zur Verbesserung des Reportings beigetragen hat. Die stressigste Zeit im Jahr ist definitiv von Anfang Februar bis zu dem Zeitpunkt, wo die Kennzahlen final im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht abgedruckt sind und es zu keinen weiteren Änderungen mehr kommen kann. Das war vergangenes Jahr Ende März.

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